Corona und zu alledem ein Handicap fürs Handicap

Ja, des Rätsels Lösung ist oft in dem einfachen Begreifen von Tatsachen zu finden. Aber wer gibt so etwas weiter?…
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Ja, des Rätsels Lösung ist oft in dem einfachen Begreifen von Tatsachen zu finden. Aber wer gibt so etwas weiter? Die Profis weichen oft davon ab, nennen Vorteile von immer neuen Mittelchen, Wegen oder „Musthaves“. Warum? Weil die Gesellschaft sich erst wieder langsam Richtung Nachhaltigkeit, Langlebigkeit und Achtsamkeit entwickelt.

Zuvor hat sie sich in ein Belohnung-Konsumieren gestürzt. Potenzielle Käufer:innen sind heute nicht unbedingt glücklich, wenn mit den alten Mitteln zu Hause das Gleiche erreicht wird wie mit dem, das neu kaufbar ist und wegen dem ja der Laden betreten wurde. Nur wenige gehen zufrieden wieder mit „nur einem Tipp“ – gerade wenn vermeintliche Helferlein nur ein paar Euro kosten. Und nun ja, die Verkaufenden nutzen das, weil sich so der Konsum anregen lässt. Bei der Geiz-ist-geil-Mentalität und steigenden Lebenshaltungskosten leider nachvollziehbar.

Aber wie komme ich darauf? Allzu oft trifft man zurzeit folgende/s Problem oder Unannehmlichkeit: Eine Freundin mit wenig Sehkraft hat noch keine Maske gefunden, die sie tragen kann, ohne dass ihre Brille beschlägt. Speziell, wenn es kalt ist, hat sie stärkere Probleme damit. Ein Handicap für das Hilfsmittel, das ein Handicap beseitigt.

Ein Profi verrät: Maske und Brille ist eine blöde Sache. Ja! Im Winter ist ja nun für alle Brillenträger:innen der Wechsel warm/kalt auch ohne Maske schon immer blöd. Leider ist das physikalisch nicht anders möglich. Man kann nur Linderung verschaffen, in dem man glatt beschichtete Brillengläser kauft, das ist der sogenannte Lotuseffekt bei verschiedenen Reinigungsbeschichtungen, und ist meistens auch bei den neuen viel verwendeten Blaulichtfiltergläsern inklusive. Oder man kann die gesamte Brille nur mit handwarmen Wasser und einer milden, nicht rückfettenden Seifenlauge reinigen und in die Masken eine gut Wasser aufnehmende „Stoffrolle“ (Taschentuch o. ä.) ganz dicht über die Nase unter den Nasenabschluss der Maske legen.

Die glatten Oberflächen der erwähnten speziellen Gläser haben den Vorteil, dass Wassertropfen nicht so sehr an den Gläsern haften bleiben, sondern abperlen. Dadurch geht auch der Entschlagungsprozess deutlich schneller. Das regelmäßige Waschen der Brille mit einer milden Seifenlauge (z. B. durch eine Kernseife oder ein „oldschool“ Spülmittel – nichts „hautfreundliches“ / rückfettendes benutzen) hat den Vorteil, dass der Antibeschlageffekt wie bei Weingläsern lange vorhält. Die Reinigungsmittel reinigen die Oberflächenporen gut aus und so wird das Abperlen von Flüssigkeiten unterstützt. Und so eine Stoffrolle an der Maske verhindert das Erreichen von unserer Atemflüssigkeit auf dem Brillenglas.

Wenn die besagte Freundin wenig Sehkraft hat, lässt sich mutmaßen, dass sie die glatten Oberflächen auf den Brillengläsern schon hat. Also sollte man ihr von alkoholhaltigen Reinigern abraten. Diese schädigen oft die Oberflächen der Brillengläser (bei mineralischen Gläsern ist das anders) und zerstören auch manche moderne Fassungsmaterialien. Gut sind sie für die Produzenten. :) Der Tipp mit der Stoffrolle und dem Reinigen mit Spülmittel ist sicherlich zielführender. Das ist leider das einzige, was Abhilfe verschafft und den Prozess des Be-/Entschlagens beschleunigt.

Der Test bestätigt das. Allein das Spülmittel hilft enorm! Die Stoffrolle brauchte sie schon gar nicht mehr testen, will es aber gegebenenfalls machen, wenn es draußen wieder kälter ist. Es ist übrigens lustig: Man kann zurzeit öfter beobachten, dass die Gläser verschiedener Menschen stark beschlagen und andere kaum. Oft sind das diejenigen, die ihre Brillen schon ewig mit Spülmittel waschen. Aber kommt man auf die Idee, dass dort des Rätsels Lösung liegt? Wollen wir das überhaupt? Dann braucht ja keiner mehr Reinigungsmittel, extra Tücher, Waschboxen, Antibeschlagsprays, neue Materialien oder Beschichtungen.
Das Thema kennt man auch in anderen Bereichen, wie z. B. Damenhygiene: Es braucht gar keine neuen plastikhaltigen oder nur aus Plastik bestehenden Bindenlagen, Flügel oder noch chemischere Klebeflächen, wegen denen man für die Unterwäsche dann extra Waschmittel oder so braucht – oder im besten Fall noch eine extra Unterwäsche für die Mens.

Wir werden ja mit so vielen „Musthaves“ bombardiert, dass wir in Zeitnot geraten, alles umzusetzen und ganz vergessen, dass unser Leben mit etwas Seife oder konventionellem Spülmittel und etwas Stoff viel einfacher ist und dabei noch so viel Zeit und Geld spart.


Claudia
Claudia ist freie Journalistin und leidenschaftlich beschäftigt mit einem nachhaltigen Leben.
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