Ja, einen Film für jeden Menschen gibt es. Er heißt „Die sichere Geburt – Wozu Hebammen“ (https://femmal.com) und handelt von Schwangerschaft und Geburt. Carola Hauck hat damit ein, meiner Ansicht nach, ganz wichtiges Meisterinnenwerk geschaffen. Ihr Film spricht seine Zuschauer:innen auf verschiedensten Ebenen an und kombiniert Interviews mit Experten:innen, mit Geburtsberichten von Müttern und Vätern sowie mit informativen Zeichentrickdarstellungen.
Am 18. März 2018 zeigte die Bundeselterninitiative Mother Hood e.V. mit Unterstützung der Hebammenzentrale Osnabrück e.V. (Bild rechts) den Film von Carola Hauck im Cinema Arthouse bei uns in Osnabrück. Der Saal war mit 258 Gästen nahezu ausverkauft und der Applaus und die vielen lobenden Stimmen nach dem Film zeugten von der Begeisterung der Zuschauer und Zuschauerinnen.
Der Film zeigt die Situation in Krankenhäusern so, wie sie ist – nämlich oft schlechter, als ich es mir je vorgestellt hätte, und das obwohl ich relativ gut informiert bin. Es wird deutlich, wie wichtig eine selbstbewusste, selbstständige Schwangerschaft und Geburt sind. Selbstverständlich wird die Notfallmedizin mit all ihren technischen Möglichkeiten nicht schlecht geredet. Es geht vielmehr um die zahlreichen Geburten, bei denen keinerlei Intervention nötig wäre und bei denen Ärzt:innen und Hebammen trotzdem eingreifen; und um die Alternative, nämlich die natürliche Geburt.
Obwohl schon lange Informationen über die Zustände in Krankenhäusern vorliegen, gibt es noch immer zu viele Frauen, die im Vertrauen auf Ärzt:innen und Hebammen ihre Selbstbestimmung an der Tür der Praxen und Krankenhäuser abgeben. Die Umstände, denen Mutter und Kind dann ausgesetzt sind, können fatale Folgen für Mütter, Väter und Kinder haben und sogar Traumata auslösen.
Carola mit Team, Expert:innen und die mutigen Darsteller:innen zeigen all dies auf meisterhafte Art und Weise und animiert Eltern zur Selbstbestimmung sowie möglichst natürlicher Geburt. Mir fällt kein anderer Film ein, den ich für alle Menschen so wichtig finde. Ich würde mir wünschen, dass ihn nicht nur werdende Eltern, sondern auch Großeltern, Tanten, Onkel, Lehrer:innen, Ärzt:innen, Hebammen und Geburtshelfer:innen ansehen. Keine Frau, kein Mann soll mehr unwissend in die Geburtssituation gehen. Keine Krankenhausmitarbeiter:innen sollen mehr sagen können: „Das wusste ich nicht.“.
Ich habe mir den Film gemeinsam mit Nina aus dem Kulmine-Team angesehen. Obwohl wir beide schon gut informiert waren, haben wir noch einiges Neues erfahren!
Mother Hood e.V. hat mit vielen Filmvorstellungen in ganz Deutschland die Ziele erreicht, Menschen aufzuklären, die Wichtigkeit einer durch Hebammen begleiteten und selbstbestimmten Geburt zu betonen und auch auf die katastrophale Situation der Geburtshilfe in Deutschland aufmerksam zu machen. Alle Termine für kommende Kinovorstellungen sind auf der Homepage (https://femmal.com) zu finden. In Osnabrück wird Mother Hood e.V. den Film voraussichtlich am 27. Mai 2018 ein zweites Mal zeigen.
Wenn der Film in deiner Gegend gezeigt wird oder du dafür sorgen kannst, dass er in dein Kino kommt, ist es sehr empfehlenswert, ihn dort zu schauen. Ansonsten gibt es ihn hier (https://femmal.com) als Stream oder auf DVD zu kaufen. Es lohnt sich in jedem Fall, ihn zu gucken!
Zuschauerinnen über den Film:
„Ich habe gestern Ihren Film gesehen, der mich sehr bewegt hat. Ich möchte Ihnen ganz sehr danken, dass Sie das Thema so umfassend beleuchtet haben. Ganz toll!! Aus meiner Sicht muss sehr viel mehr Aufklärungsarbeit betrieben werden. Die meisten Frauen, wie ich auch, wissen bei der ersten Geburt nicht, was sie im Krankenhaus erwartet. … Ich wünschte mir, dass ich all die Infos, die ich über Ihren Film bekommen habe, vorher gehabt hätte. … Ich werde nun ganz anders in die zweite Geburt gehen.“
„Vielen Dank für diesen tollen Film! Ich habe glücklicherweise zweimal eine wunderbare Hausgeburt erleben dürfen, und trotzdem habe ich noch dazu gelernt. Meiner Meinung nach müsste der Film Pflichtprogramm für jede frische Schwangere sein und für das gesamte Gesundheitsministerium…“
„[…] Der Film zeigt auf, wie wichtig eine natürliche Geburt für einen guten Start in ein gesundes und glückliches Leben ist und wie sich die vielen Manipulationen rund um diesen Vorgang in den Krankenhäusern auf Mutter und Kind auswirken. Darüber hinaus streicht er die Wichtigkeit von Hebammen heraus, die immer weniger werden, weil ihnen die Ausübung ihres Berufes zunehmend erschwert wird. So ist eine optimale Betreuung von Mutter und Kind rund um die Geburt in der gewohnten Umgebung, evtl. auch im Rahmen einer Hausgeburt, oft nicht mehr gewährleistet.
Das Thema des Films geht also wirklich alle an und die Informationen, die er enthält, müssen aus meiner Sicht unbedingt verbreitet werden.“
In anderen Artikeln auf unserem Blog haben Nina, einige Gastautorinnen und ich schon unsere Meinung und Erfahrungen zu Schwangerschaft und Geburt aufgeschrieben, getaggt unter geburt_blog.
3 Kommentare
Liebe Petra Sood, liebes Kulmine-Team,
das ist eine wunderschöne Rezension zum Film. Ganz herzlichen Dank für die Wertschätzung und Verbreitung der Information!
Ganz liebe Grüße in den NOrden, Carola Hauck
Ihr Lieben,
Wann wurde denn dieser Film
gedreht?
Danke und liebe Grüße
Hebamme Rilana
Der Film wurde von 2014 bis 2016 gedreht und hatte Mitte 2017 Premiere.
Auf der Filmwebseite kann man dazu alles nachlesen, oder auch die Regisseurin direkt anschreiben.