Gute Gynäkolog*innen und Gynäkologen finden – Teil 3: Frequently Asked Questions

In diesem dritten und abschließenden Teil der Reihe geht es um Fragen und Themen, die sich in Bezug zu Besuchen bei Gynäkolog*innen stellen. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass es von gesundheitlichem Vorteil ist, einmal im Jahr eine gynäkologische Untersuchung zu haben. In der Schweiz wird der Pap-Test (eine Früherkennungsuntersuchung für Gebärmutterhalskrebs) zum Beispiel schon lange nur alle zwei oder drei Jahre durchgeführt.
Inhaltsverzeichnis

In diesem dritten und abschließenden Teil der Reihe geht es um Fragen und Themen, die sich in Bezug zu Besuchen bei Gynäkolog*innen stellen.

Wann ist ein Besuch sinnvoll?

Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass es von gesundheitlichem Vorteil ist, einmal im Jahr eine gynäkologische Untersuchung zu haben. In der Schweiz wird der Pap-Test (eine Früherkennungsuntersuchung für Gebärmutterhalskrebs) zum Beispiel schon lange nur alle zwei oder drei Jahre durchgeführt. Mehr Infos dazu gibt es hier.

Ein Argument für die Durchführung aller Vorsorgeuntersuchungen ist, dass man bei manchen Krankenkassen durch die regelmäßige Inanspruchnahme Vorteile hat. Solange mir diese Vorteile wichtig waren, bin ich deswegen einmal im Jahr zu meinem Gynäkologen gegangen.

Ansonsten ist ein Gyn-Besuch dann sinnvoll, wenn man Beschwerden hat – oder wenn man in der Vergangenheit Beschwerden hatte, die einen regelmäßigen Check-Up sinnvoll machen. Doch bevor wir dazu kommen, hier ein Blick auf Umfang und Ablauf der Vorsorgeuntersuchung.

Was gehört zur Vorsorgeuntersuchung?

Ab dem 20. Lebensjahr kann man einmal im Jahr die Gebärmutter und Eierstöcke abtasten lassen. Außerdem gibt es in bestimmten Abständen den sogenannten „Pap-Test”, auf den ich später eingehe.

Ab 30 werden außerdem die Brüste abgetastet. Ein Ultraschall von Gebärmutter und Eierstöcken gehört normalerweise nicht zur routinemäßigen Krebsfrüherkennung, aber manche Gyns setzen ihn dennoch ein – oder bieten ihn als IGeL (Individuelle Gesundheitsleistung) an. 

Es gibt keinen Nachweis durch Studien, dass ein Ultraschall zur Erkennung von Krebserkrankungen einen Nutzen bringt. Anders ist es natürlich bei Beschwerden, dann kann dieser Blick auf Gebärmutter und Eierstöcke klärend und wichtig sein!

Welche Abstriche sind sinnvoll?

Es gibt zwei Arten von Abstrichen am Muttermund zur Krebsvorsorge.

Der HPV-Test

Dabei wird untersucht, ob Humane Papillomviren (HP-Viren) am Muttermund nachweisbar sind. Gebärmutterhalskrebs kann unter anderem (!) durch eine Infektion mit diesen Viren ausgelöst werden. Der Nutzen dieses Tests ist allerdings umstritten, da sehr viele Menschen mit HP-Viren in Kontakt kommen und nur ein Teil von ihnen später an Krebs erkrankt. Ausführlicher wird das in diesem Artikel erklärt. Man geht davon aus, dass man die Viren bei 30 – 50 % der Frauen bis 30 Jahren findet. In den allermeisten Fällen heilt die Infektion ohne Folgen aus. Wer beim Abstrich einen positiven Test erhält, sollte sich also erst mal keine Sorgen machen über eine mögliche spätere Krebserkrankung. Eine HPV-Infektion ist ein Risikofaktor, hat aber in den meisten Fällen keine schwerwiegenden Folgen. Die Infektion kann nicht behandelt werden, man kann aber das Immunsystem bei der Virusbekämpfung unterstützen, z. B. durch die Einnahme von Vitamin D. Mehr Infos dazu hier.

Der wirksamste Schutz gegen HP-Viren ist es, beim Sex Kondome zu benutzen und auf ein starkes Immunsystem zu achten. Außerdem gibt es eine Impfung gegen einige HP-Viren.

Der Pap-Abstrich

Bei diesem Test werden mithilfe eines Stäbchens Zellen am Gebärmutterhals abgestreift, um festzustellen, ob veränderte Zellen sichtbar sind. Die Zellen werden entsprechend ihres Zustandes bewertet. Doch auch ein scheinbar „schlechter” Pap-Abstrich bedeutet nicht, dass man Krebs bekommt, oder Krebs hat! Erschreckend oft habe ich erlebt, wie in meinem Bekanntenkreis davon gesprochen wurde, dass jemand Gebärmutterkrebs habe. Bei genauem Nachfragen stellte sich (bisher) IMMER heraus, dass es lediglich um einen sogenannten „schlechten” Pap-Test ging. Ein schlechtes Ergebnis kann sich auch wieder verbessern und es lohnt sich auch hier, nicht in Panik zu verfallen, sondern genau nachzufragen, was die Testwerte bedeuten.
Falls du auffällige Pap-Werte hast, wird meist das Kontrollintervall gesenkt. Das kann bedeuten, dass du alle drei Monate untersucht wirst, bis die Werte wieder unauffällig sind. 

So oder so: Auch hier ist es wichtig, das Immunsystem zu unterstützen, z. B. indem Nährstoffwerte wie Vitamin D und B12 getestet und bei einem Mangel sorgfältig aufgefüllt werden. Dafür ist es sinnvoll, eine/n kompetente/n Ärzt:in zu finden. 

Welche andere Untersuchungen sind sinnvoll?

Bei Menschen mit wechselnden Partner*innen ist eine Untersuchung auf Geschlechtskrankheiten sehr sinnvoll. Leider werden ausgerechnet diese Tests jedoch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Teilweise kann man das umgehen, indem man die Untersuchungen nicht bei Gynäkolog*innen sondern beim Gesundheitsamt oder auch der AIDS-Hilfe oder Gesundheitszentren durchführen lässt.

Eine erfreuliche Neuerung gibt es allerdings seit einigen Jahren bei Chlamydien: hier wird der Test immerhin bis zum 25. Lebensjahr übernommen. Chlamydien sind eine der häufigsten Geschlechtskrankheiten – und zwar nicht nur in jungen Jahren. Mindestens solange die Test von der Krankenkasse bezahlt werden, sollte man diese Option aber unbedingt nutzen, denn Chlamydien-Infekte verlaufen meistens ohne Symptome. Sie können andere begleitende Probleme auslösen, zum Beispiel Pilzinfektionen, und langfristig zu einer Verklebung der Eileiter und damit zu Unfruchtbarkeit führen.

Chlamydien können über den Urin oder auch über einen Abstrich festgestellt werden. Man nimmt an, dass der Urintest etwas unsicherer ist. Viele Menschen lassen sich bei Gyns und Urolog:innen auf Geschlechtskrankheiten untersuchen, es gibt aber auch speziell dafür ausgebildete Fachärzt:innen: Die Venerolog:innen. Die offizielle Berufsbezeichnung lautet „Facharzt/ärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten“. Bei entsprechenden Beschwerden kann ein Besuch bei ihnen hilfreich sein.

Die (Selbst-) Untersuchung der Brust

Viel wichtiger als das jährliche Abtasten der Brüste durch Gyns ist die regelmäßige Selbstuntersuchung. Vor der Menstruation kann das Abtasten schmerzhaft sein, manchmal sind dann Knoten zu ertasten, die aber direkt nach der Menstruation wieder verschwinden sind. Es empfiehlt sich also, die Untersuchung auf die Zeit nach der Blutung zu legen, wenn die Brüste weich sind. Besonders gut geht das in Rückenlage zum Beispiel morgens im Bett. Das ist vor allem bei größeren Brüsten praktisch.

Bewege die Hand in immer kleiner werdenden Kreisen von außen nach innen um die Brustwarzen. Mach dich dabei vertraut mit deinem Körper und ermögliche dir, Veränderungen zu entdecken, und auch bei möglichen Überraschungen wie kleinen Knötchen ruhig zu bleiben. Ein Blick in den Spiegel kann zeigen, ob sich an der Hautoberfläche farbliche Veränderungen oder Dellen zeigen. Und auch hier gilt: Veränderungen kurz vor der Menstruation liegen meist an der hormonellen Umstellung.

Falls du kurz vor deiner Menstruation stehst, wenn du zur Vorsorgeuntersuchung bei Gyns bist, informiere diese darüber (oder verschiebe die Untersuchung), damit sie Verhärtungen und Knötchen nicht überbewerten.

Die Sache mit der Fruchtbarkeit

Wer ungeschützt Sex hat, „weil die Gyn gesagt hat, ich werde nur schwer schwanger werden”, kann schneller als gedacht schwanger sein. Eine sinnvolle Aussage über die Fruchtbarkeit ist auch mit modernen Diagnosemethoden erst dann möglich, wenn man tatsächlich versucht, schwanger zu werden.

Wer durch Zyklusbeobachtung nachgewiesene Eisprünge und eine ausreichend lange Progesteronphase von mindestens 11 Tagen hat, kann auch dann schwanger werden, wenn die Zyklen lang oder sogar sehr lang sind. Es kommt dabei nicht auf die Länge an, sondern darauf, dass diejenigen 13 Stunden gefunden werden, in denen man schwanger werden kann. (Ja, mehr Stunden sind es tatsächlich nicht!) Alles unter der Annahme, dass die Spermien des Partners befruchtungsfähig sind und die Eileiter durchlässig.

Mit NFP ist es außerdem einfacher, den Körper gezielt mit Progesteron zu unterstützen, falls er zu kurzen Progesteronphasen tendiert.

Solche Untersuchungen fallen in einen Fachbereich, für den Gyns nicht ausgebildet sind. Fachleute für Hormone sind Endokrinolog:innen. Gegebenenfalls sind auch Reproduktionsmediziner:innen eine gute Adresse, da sie meist endokrinologisch gut geschult und ausgebildet sind. Es ist sehr wichtig, die entsprechenden Hormone an Tagen zu messen, an denen die Aussagekraft hoch ist. Wer z. B. den Progesteronwert außerhalb der Progesteronphase misst (bzw. zu lange vor den Tagen vor der Menstruation), wird einen niedrigen Wert bekommen, der aber nicht verlässlich ist.

Auch der Wert des Anti-Müller-Hormons macht oft unnötig Angst und sagt weniger über die Fruchtbarkeit aus, als man vielleicht denkt. Ich empfehle, ihn nur messen zu lassen, wenn man schon länger als ein Jahr versucht schwanger zu werden. Auch hier ist es sinnvoll, selbstverantwortlich mit dem eigenen Zyklus umzugehen und zunächst selbstständig durch Zyklusbeobachtung die Fruchtbarkeit einzuschätzen. Keine Untersuchung kann die Erkenntnisse ersetzen, die dir ein selbst beobachteter Zyklus mit Temperaturwerten und Auswertung des Zervixschleims bringen.

Und: Die Ärzt:innen, die man bei fortgeschrittener Diagnostik zum Kinderwunsch aufsucht, sind auch sehr dankbar dafür, wenn man Zykluskurven dabei hat. Zudem können diese beispielsweise helfen, Zeitpunkte in der künstlichen Befruchtung besser zu timen, oder einzuschätzen, wie man auf Stimulations-Medikation reagiert.

Wie gehe ich mit chronischen Beschwerden um?

Eine Zeit lang hatte ich so oft Pilzinfektionen, dass ich damit gar nicht mehr zum Gyn gehen wollte. Ich wusste, was er mir verschreiben würde und die Krankenkasse übernahm die Kosten für dieses Mittel sowieso nicht.

Sehr gute Gyns würden hier natürlich Alternativen zu den üblichen schulmedizinischen Mitteln vorschlagen. Das war bei meinem Gyn nicht der Fall. Bei mir stellte sich endlich eine unerkannte Chlamydien-Infektion als Ursache für die häufigen Pilzerkrankungen heraus.

Bei anderen mag es die Pille sein, bei wieder anderen eine Schilddrüsenerkrankung. Und als ich später chronische Vaginosen hatte, lag die Lösung in der Aufsättigung meines Vitamin D Levels, der sehr niedrig war. Auch bei Blasenentzündungen liegt die Lösung oft darin, den tatsächlichen Auslöser zu finden, sei es die Pille oder ein Nährstoffmangel. 

Wichtig ist auch, das individuelle Stressniveau zu beurteilen und festzustellen, ob eine Schwangerschaft vorliegen könnte. Veränderungen des Zuckerstoffwechsels können auch Einfluss auf die Vaginalflora nehmen und die Entstehung von Infektionen begünstigen. Mehr Informationen zu Blasenentzündungen gibt es hier [Link erste Hilfe Vulvina Teil 3]

Bei chronischen Problemen lohnt es sich in jedem Fall, nach der tieferen Ursache zu suchen. Nährstoffmängel zu beheben gehört für mich übrigens nicht zur alternativen Medizin. (Wie es gerne mal angenommen wird.) Es ist ein ganz und gar faktischer Vorgang: Man lässt Blut abnehmen, den Wert bestimmen und behebt dann den Mangel. Manche Labore arbeiten mit veralteten Referenzwerten, deswegen ist auch hier die Unterstützung durch kompetente Ärzt:innen hilfreich, genauso wie eigenständige Recherchen zu Referenzwerten und Dosierungen.

Wann sollte man zum ersten Mal zu Gyns gehen?

Viele Mütter meinen, dass ihre Töchter mit Beginn der ersten Menstruation zu Gyns gehen sollten – „zur Sicherheit”. Solange keine Beschwerden existieren, gibt es aber keinen Grund dafür. Auch wenn Menstruationsschmerzen auftreten, können zuerst eigenständig verschiedene Maßnahmen ausprobiert werden. Denn die Gefahr, dass vorschnell die Pille verschrieben wird, ist groß. Viele Eltern gehen davon aus, dass dann immerhin auch gleich noch die Verhütung sichergestellt ist. In meiner Beratungsarbeit begegnen mir immer wieder Teenager, die nach der Aufklärung über Nebenwirkungen vollkommen entsetzt sind, dass ihnen das niemand gesagt hat – dazu erzählen sie oft noch, dass die Pille gar nicht besonders effektiv gegen ihre Schmerzen hilft.

Bei starken Schmerzen während der Menstruation, die nicht auf die eben genannten Hilfen reagieren ist es sinnvoll, direkt zu Gyns zu gehen, die sich auch mit Endometriose auskennen. Empfehlenswert ist die Website der Endometriose-Liga, auf der man einen Fragebogen ausfüllen und zum Termin mitnehmen kann. 

Verhütung

Es war historisch gesehen purer Zufall, dass die Verhütung bei den Gyns gelandet ist (in Großbritannien geht man dafür z. B. zur/m Hausarzt/ärzt:in) und eigentlich gibt es keinen Grund dafür, dass wir in Deutschland damit zu Gyns gehen. Im Internet und bei Beratungsstellen kann man ohne Probleme alle Informationen erhalten. Bei der Recherche im Internet sollte man allerdings unbedingt darauf achten, dass die Seiten nicht von Pharmaunternehmen gesponsert sind. Man erkennt das oft erst auf den zweiten Blick.
Tipp: Immer ins Impressum der jeweiligen Seite schauen, dort sind die Urheber:innen erkennbar. Ein untrügliches Zeichen ist aber der schlechte Pearl Index, den natürliche Verhütungsmethoden erhalten.
Du kannst dich in der Reihe „Pillenfrei“ hier im Blog zu hormonfreier Verhütung informieren, außerdem findest du in dem Artikel Zyklusbeobachtung Deluxe wertvolle Informationen zur natürlichen Verhütung.

Verhütungsmittel, für die man Gyns braucht

Hat man sich für ein Verhütungsmittel entschieden, das vom Gyn eingesetzt werden muss (z. B. die Kupferspirale oder -kette), dann ist ein Besuch natürlich unabdingbar – hier ist es auch wichtig, zu jemandem zu gehen, der/die sich gut mit dem Einsetzen auskennt. Dies wird oft auf den Webseiten vermerkt und je nachdem wo man wohnt, findet man im Internet auch Listen mit Kontakten.

Vor dem Einsetzen der Kupferkette sind außerdem Voruntersuchungen nötig, bei denen die Gebärmutter per Ultraschall ausgemessen wird, um zu bestimmen, ob ein Einsetzen überhaupt möglich ist. Dabei kann man sich auch dazu informieren, wie das Einsetzen vonstatten geht, ob man eine Betäubung bekommt und was man beachten muss (Zyklustag etc.). Oft ist nach dem Einsetzen ein Kontrolltermin nötig, was man gerade bei längeren Anfahrtswegen berücksichtigen muss. Du solltest dich also darauf einstellen, nach dem Einsetzen einen weiteren Termin zur Kontrolle wahrzunehmen. Wenn nicht dein/e „Haus-Gyn“ das Einsetzen vornimmt, frage vorher bei ihr/ihm nach, ob sie/er die weitere Betreuung übernimmt und gegebenenfalls das Entfernen der „fremdgelegten“ Verhütung.

Tipps für den (ersten) Gyn-Besuch

  • Termine frühzeitig vereinbaren
  • Etwas anziehen, das einfach auszuziehen ist – einen längeren Pulli oder ein längeres Oberteil auswählen, damit man sich geschützt fühlt.
  • Recherchiere vorher zu den Themen, die du ansprechen willst.    
  • Notiere deine Fragen auf einem Zettel
  • Bei der Suche: Frag im Bekanntenkreis herum, und lies die Bewertungen im Internet.
  • Viele Gyns nehmen keine neuen Patient:innen auf – in dem Fall kann es sein, dass du viel telefonieren musst, bis du jemanden findest.
  • Sondertipp: Das in Praxen genutzte Gleitgel enthält oft Konservierungsmittel, die bei empfindlichen Vulvinas zu Juckreiz führen können. Man kann dann ein eigenes Gel auf Wasserbasis mit möglichst wenig Inhaltsstoffen mitbringen. Bioglide ist z. B. eine gute Marke.    

Zum Schluss

Wie dieser Artikel verdeutlicht, gehen wir oft mit Themen und Problemen zu Gyns, für die sie eigentlich nicht ausgebildet sind. Einige der Probleme, wegen derer man sie aufsucht, haben sie nie oder nur ansatzweise im Studium behandelt. In einer idealen Welt würden Ärzt:innen sich dazu eigenständig weiterbilden. In der Realität ist das bei dem großen Arbeitspensum gar nicht so einfach. Und: Alle Gyns müssen jedes Jahr eine bestimmte Anzahl CME-Punkte durch Fortbildungen erwerben. Die gehen dann oft nach Interesse und vermutlich auch nach Lukrativität.

Auf Twitter hatte ich erst vor kurzem Kontakt mit einer sehr engagierten angehenden Gynäkologin, die Kurse für Gyns in Ausbildung organisiert, um den Schwangerschaftsabbruch zu üben – denn auch das ist nicht Teil der Ausbildung. Und sie bemängelte die fehlenden Studieninhalte zu natürlichen Verhütungsmethoden und Menstruation.

Bis Gyns einer neuen Generation besser ausgebildet und informiert sind, wird man sich weiter eigenständig zu verschiedenen Themen informieren – und dank des Internets geht das ja meist gut und einfach! :) Wie in allen Bereichen besteht natürlich auch hier die Herausforderung darin, gute und schlechte Quellen unterscheiden zu können.

Interesse an noch mehr Wissen?

Einige Informationen findest du auch in anderen Blogbeiträgen von uns:

Ich vermittle Informationen an Einzelpersonen und Gruppen, zum Beispiel zu Menstruation und Verhütungsmethoden und zu gesundheitlichen Themen wie Pilzinfektionen, Blasenentzündungen und Vaginosen. Eine Beratung kannst du auch im Shop von Kulmine buchen!

Für junge Menschen sind Informationen zum Zyklus und zur Menstruation besonders wichtig – mit dem Buch Lin und das Geheimnis des Zyklus, das ich in Zusammenarbeit mit Mela Kühnlein geschrieben habe, ist ein informatives und humorvolles Aufklärungsbuch entstanden, das bei Kulmine erhältlich ist. 

Nina Hanefeld
Nina Hanefeld ist Autorin und Beraterin. Seit bald 15 Jahren berät sie mit Freude und Einfühlungsvermögen zu Menstruation, Verhütung und Gesundheit. Die Vermittlung von unterstützendem Wissen ist ihr eine Herzensangelegenheit.
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2 Kommentare

Lydia 5. September 2021 - 19:46

Danke für den informativen Artikel!
Ich möchte noch kurz einen Tipp aus meiner eigenen Erfahrung anbringen: Da mich Vorsorgeuntersuchungen nie interessiert haben, hatte ich vor meiner ersten Schwangerschaft (mit 36) keinen Gyn. Ich habe mir gleich eine Hebamme gesucht, und die dann nach Empfehlungen für “hausgeburtfreundliche” Gyns gefragt. Sie gab mir eine Liste und dann habe ich nach Ansicht der Webseiten nach Gefühl entschieden und Glück gehabt :)
Übrigens waren alle Ärzte auf ihrer Liste Wahlärzte ^^

Antworten
Petra Sood 5. September 2021 - 20:07

Ich finde deine Tipp sehr wertvoll. Danke!

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