Menstruationstasse und Bidet – eine Lovestory

Mit der Entdeckung der Menstruationstasse war ich absolut begeistert! Nur eine Sache fand ich anfangs nicht so optimal … die Sache…
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Mit der Entdeckung der Menstruationstasse war ich absolut begeistert! Nur eine Sache fand ich anfangs nicht so optimal … die Sache mit dem Saubermachen der Tasse. Aber ich habe einige Tipps gefunden, sodass ich auch damit mittlerweile sehr zufrieden bin.

Basiswissen

Erst einmal gibt es ein paar Basics, die wir in unserer Ratgeberin zur Menstruationstasse zusammengetragen haben. Wenn du neugierig bist, aber noch keinen Cup ausprobiert hast, empfehle ich dir, diese Seite erstmal in Ruhe durchzulesen.

​Hier nochmal in Kürze, wie man die Menstruationstasse reinigt

Den Inhalt der Tasse kann man direkt in die Toilette geben. Manchmal lässt sich das Blut nicht so leicht wegspülen, da es schwerer als Wasser ist. Das kann man umgehen, indem man ein Stück Papier in die Kloschüssel legt und erst dann das Blut darüber leert. Noch praktischer ist es, wenn man direkt ein Waschbecken in Reichweite hat, dann kann man die Menstruationstasse da entleeren. Das erleichtert auch das Ausspülen der Menstruationstasse und das Händewaschen.
Dazu nimmt man kaltes oder lauwarmes Wasser (letzteres reinigt bei hohem Schleimanteil im Blut besser) und bei Bedarf noch etwas ph-neutrale Seife.
Wer mag, kann die Menstruationstasse mit Wasser füllen, eine Handfläche darüber pressen und dann die Tasse mehrmals vorsichtig zusammendrücken und wieder aufploppen lassen. Dadurch werden die Löcher besonders leicht freigespült, sodass der Cup beim Einsetzen gut aufploppt und nicht so leicht überläuft.

Ideen für unterwegs

Außer Haus braucht es etwas mehr Erfindungsgeist:

  • Man kann die Menstruationstasse mit einem Stück Toilettenpapier auswischen.
  • Es gibt auch spezielle Reinigungstücher für Menstruationstassen.
  • Andere wiederum nehmen eine kleine, mit Wasser gefüllte Tupperdose oder ein Einwegglas mit, um den Cup darin sauber zu schütteln.
  • Eine weitere Möglichkeit ist, eine kleine Wasserflasche zum Ausspülen zu nutzen (praktisch, um damit auch gleich Blut an anderen Stellen wegzuwaschen).

Danach kann die Tasse wieder eingesetzt werden.

​Die optimale Ergänzung: ein Bidet!

Von dieser Situation können einige Menstruationstassenfrischlinge berichten: Man entfernt den Cup und dann … landet das Blut anfangs gefühlt überall! Es ist im Kelch, an den Fingern oder an den Oberschenkeln und in der Keramik. Und nun?

Viele Frauen finden es deshalb angenehm, sich während der Menstruation auch tagsüber ab und an zu waschen – auch wenn einfaches Abwischen ausreichend ist. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • ein traditionelles Bidet (wie in vielen Ländern üblich, zum Beispiel Frankreich) oder ein Bideteinsatz für die Toilette
  • Spezielle Duschaufsätze oder ein Anschluss an den Waschbeckenhahn
  • eine separate Po-Dusche (ich nenne es Hand-Bidet!); es gibt sie fertig zu kaufen, aber auch eine simple 0,33l-PET-Flasche ist schnell dazu umfunktioniert; wie, wird in folgendem Artikel erklärt: Klick
  • ein einfacher Krug, Nasenspülkanne, Messbecher, Wasserflasche, Ballonbrause, Zimmergießkanne…
  • oder direkt über den Wannenrand schwingen.
  • Es geht natürlich auch hierzulande ebenso luxuriös wie in Japan, wo Toiletten schon eine Wasch- und Fönfunktion eingebaut haben!

Für zu Hause habe mich zuerst für eine kleine, zitronengelbe Gießkanne mit einem langen Ausgusshals entschieden, die schön harmlos im Badezimmer rumsteht. Später kam ein selbstgebautes Handbidet dazu und kleine, waschbare Tücher zum Abtrocknen.

Mit dieser rundum praktikablen Lösung reinige ich mich mittlerweile nicht nur während der Blutung, sondern nach jedem Toilettengang, da ich das frische Gefühl zu schätzen gelernt habe. Manche Frauen nutzen die unkomplizierte, schnelle Wasserreinigung auch gerne vor dem Sex.

Wasch-Techniken

Jede kann für sich selbst herausfinden, wie das mit der schnellen Wäsche am besten funktioniert, schließlich ist jede Anatomie anders und auch die Utensilien, die man nutzt. Als Anregung stelle ich hier meine zwei Favoriten vor.

Waschen mit der Gießkanne: Die Kanne nicht zu voll mit Wasser füllen. Dann den Hals der Kanne vorne am Schambein ansetzen und das Wasser über die Vulva nach hinten laufen lassen, bei Bedarf mit der anderen Hand von hinten säubern. (Ich bekomme zumindest nicht beide Hände von der gleichen Seite zwischen den Beinen unter.)

Waschen mit dem Hand-Bidet: Hier hält man die Flasche oder Brause von hinten unter den Intimbereich und spült ihn ab. Mit der linken Hand bei Bedarf vorne durchgreifen und unter Einsatz von ausreichend Wasser abwischen. Ist der Strahl fest genug, reicht oft schon das Spülen mit der Flasche oder Brause. Mein Eindruck ist, dass die Variante mit einem Wasserstrahl etwas sparsamer im Verbrauch ist.

Danach trocknet man sich ab. Das geht sowohl mit herkömmlichem Toilettenpapier als auch mit wiederverwendbaren Tüchern. Bei waschbarem Stoff werden – je nach Größe – diese Tücher nur einmal benutzt oder täglich gewechselt. Neben der Toilette steht bei mir nun eine schöne, ausrangierte Vase, in der die benutzten Bidettücher auf die nächste Wäsche warten.

Mela
Mela Kühnlein ist selbstständige Designerin mit Schwerpunkt Print, einer Spezialisierung auf effizienten Mengensatz und einem Faible für einfühlsame Illustration.
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