Substantiv, Maskulinum [m.]

Ausfluss, der

Worttrennung 
Aus|fluss
Wortherkunft
Synonyme
Fluor

Umgangssprachlich wird häufig alles, was an Flüssigkeiten aus der Vagina kommt, als Ausfluss bezeichnet. Eigentlich ist dieser Begriff aber nur dann richtig, wenn die Vulvina einen Infekt hat und z.B. während einer Pilzinfektion ein typischerweise krümeliger Ausfluss auftritt. Dann kann die Vulvina auch unangenehm jucken und/oder ungewöhnlich riechen. Beides kann auf einen Infekt hinweisen und sollte von einem Fachmenschen untersucht werden.

In den allermeisten Fällen aber ist das, was aus der Vagina kommt, Zervixschleim. Zervixschleim ist ein Sekret, das im Gebärmutterhals gebildet wird und sehr wichtig ist: Wie ein Pfropf verschließt der Zervixschleim den Eingang zur Gebärmutter und sorgt so dafür, dass keine Bakterien hineingelangen können. In der fruchtbaren Zeit verflüssigt sich dieser Pfropf und fließt durch den geöffneten Muttermund die Vagina hinab. Dadurch können potenziell Spermien in die Gebärmutter und weiter in die Eileiter gelangen, um dort die Eizelle zu befruchten. Rund um den Eisprung herum enthält der Zervixschleim außerdem besonders viel Zucker, um die Spermien zu ernähren.

Je nach Zyklusphase verändert sich der Zervixschleim. Häufig nimmt er zum Eisprung hin zu, wird dabei glasiger und spinnbarer. Manchmal wird er auch als nasses Gefühl am Eingang der Vagina bemerkbar. Nach dem Eisprung wird er dann wieder fester, weniger, weißlich oder gelblich oder verschwindet sogar ganz. Manchmal tritt direkt vor der Menstruation noch mal glasiger Schleim auf.

Drüsen an und in der Vagina produzieren noch andere Flüssigkeiten, wie z.B. Erregungsflüssigkeit. Als Faustregel gilt: Solange die Vulvina nicht juckt oder brennt, keinen unangenehmen Geruch hat und der Ausfluss nicht sehr krümelig, gräulich oder grünlich aussieht, besteht kein Grund zur Sorge.

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