Substantiv, Neutrum, [n.]

Hormon, das

Worttrennung 
Hor|mon
Wortherkunft
Synonyme

Hormone sind Botenstoffe, die in verschiedenen Drüsen im Körper gebildet werden. Ihre Aufgabe ist es, Botschaften bzw. Signale im Körper zu überbringen. Diese Botschaften setzen dann verschiedene Prozesse in Gang. Ein Beispiel für die Wichtigkeit von Hormonen ist die Menstruation: Bis dieser körperliche Vorgang einsetzt, haben unzählige Hormone in feiner Abstimmung miteinander die verschiedenen Phasen des Zyklus vollzogen. Die Hormone Östrogen und Progesteron haben hier in der Menszyklopädie einen eigenen Artikel, denn sie sind als Sexualhormone besonders wichtig für eine Reihe von körperlichen Prozessen. 

Auch das Gehirn ist am Zyklusverlauf beteiligt – genauer gesagt der Hypothalamus und die Hypophyse. Diese beiden Bereiche arbeiten zusammen, um den Zyklus (und andere wichtige Körperprozesse) zu steuern. Das FSH (follikelstimulierendes Hormon) kommt bei allen Geschlechtern vor. Bei Menschen mit Uterus wird es vor allem in der ersten Zyklusphase ausgeschüttet. Bei Menschen mit Hoden regt es die Testosteron- und Spermienproduktion an. Damit das FSH ausgeschüttet wird, braucht es noch ein weiteres Hormon mit einem noch komplizierteren Namen: Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH), das auch Freisetzungshormon genannt wird. 

Das LH (luteinisierendes Hormon) ist ebenfalls ein Steuerhormon. Bei Menschen mit Eierstöcken ist es dafür verantwortlich, den Eisprung auszulösen. Aus der geplatzten Hülle des Eibläschens bildet sich anschließend der Gelbkörper. Bei Menschen mit Hoden wird das genau gleiche Hormon anders genannt, weil es hier für die Reifung der Spermien mitverantwortlich ist. Auch LH braucht ein anderes Hormon, um freigesetzt zu werden. Es wird luteinisierendes Hormon Releasing-Hormon (LHRH) genannt. 

Kurz vor dem Eisprung gibt es einen sehr starken Anstieg des LHs – auf diesen Anstieg reagieren sogenannte Eisprung- oder Ovulationstests. Da es im Zyklus mehrere „Anläufe“ der Hormone geben kann, sagen diese Tests nicht zwangsläufig etwas über tatsächlich stattfindende Eisprünge aus.

Wenn der Eisprung stattgefunden und sich der Follikel in den Gelbkörper verwandelt hat, beginnt dieser, Progesteron zu bilden. Progesteron wiederum ist ein Hormon, das eine ganze Reihe von Botengängen zu erledigen hat. Eine dieser Botschaften ist, dass Hypothalamus und Hypophyse aufhören, FSH und LH zu bilden. Damit ist absolut sichergestellt, dass es in diesem Zyklus zu keinem weiteren Eisprung kommen kann. Das FSH wird erst wieder ausgesendet, wenn der Gelbkörper zerfällt und die Menstruation startet und damit ein neuer Zyklus anfängt.

Wenn du das Gefühl hast, dass es ein medizinisches Problem mit deinen Hormonen gibt, solltest du zu einer/einem Endokrinolog*in gehen. 

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