Einer der hartnäckigsten Mythen rund um die Menstruation ist die Dauer des Zyklus – also die Zeit, die vergeht, bis die nächste Blutung anfängt. Gerne wird gesagt, dass ein „normaler“ Zyklus 28 Tage dauert. Dabei wird häufig auch auf den Mondzyklus Bezug genommen. Tatsächlich hat aber weder der Mondzyklus noch der Menstruationszyklus üblicherweise eine Länge von 28 Tagen. Der Mondzyklus dauert rund 29 Tage und statistisch gesehen ist die häufigste Zyklusdauer bei Menschen 27 Tage.
Individuell bedeutet das aber erstmal gar nichts. Dein Körper hat seinen eigenen Takt und mit etwas Wissen über die Vorgänge in deinem Körper kannst du ziemlich genau erkennen, in welcher Phase des Zyklus du dich befindest. Es gibt keinen Grund, von der Menstruation überrascht zu werden, denn der Körper spricht eine deutliche Sprache. Man muss nur wissen, wie die Zeichen übersetzt werden wollen.
Der erste Tag des Zyklus ist der Tag, an dem deine Blutung in normaler Stärke einsetzt. Was normal ist, das definierst du für dich. Als Faustregel gilt: Leichte, bräunliche Schmierblutungen zählen noch zum vorhergehenden Zyklus. Sobald du eine frische und für dich normal starke Blutung beobachtest, beginnt damit dein neuer Zyklus.
Mit der Blutung startet die erste Zyklusphase. Sie wird von dem Hormon Östrogen bestimmt und endet mit dem Eisprung. Die Hülle, aus der das Ei springt, wird zum Gelbkörper. Der Eisprung markiert den Anfang der zweiten Zyklusphase, die von dem Hormon Progesteron bestimmt wird. In dieser Phase, vor allem gegen Ende, kann PMS auftreten. Mit dem Zerfall des Gelbkörpers, der für die Produktion des Progesterons zuständig war, endet die zweite Zyklusphase, die Menstruation setzt ein und der Zyklus startet von neuem.
Anmerkung: Wenn du Pille oder andere hormonelle Verhütungsmittel nutzt, hast du keinen Zyklus und auch keine Menstruation. Die Blutung, die in der Einnahmepause auftritt, ist eine Abbruchblutung, ausgelöst durch das Absetzen der Hormone. Deswegen kannst du während der Einnahme auch keine Zyklusbeobachtung machen, auch nicht als Vorbereitung für die Zeit nach der hormonellen Verhütung.