Pille ist der umgangssprachliche Begriff für eine bestimmte Art von hormoneller Verhütung. Sie wird 21 Tage lang eingenommen, um dann eine Einnahmepause von sieben Tagen anzuschließen. Dieses Einnahmeschema wurde willkürlich festgelegt, um den natürlichen Zyklus nachzuahmen. Es bestand anscheinend die Hoffnung, dass dadurch der Papst überzeugt werden könnte, das Verhütungsmittel für katholische Menschen zu erlauben. Das hat nicht geklappt – doch das Einnahmeschema ist bis heute bestehen geblieben.
Einen medizinischen Grund für die Pillenpause gibt es nicht. Die Blutung, die in der Einnahmepause auftritt, ist keine Menstruation, sondern eine Abbruchblutung. Sie wird lediglich durch das plötzliche Abfallen der künstlichen Hormone ausgelöst und hat keine echte Funktion. Immer mehr Gynäkolog*innen empfehlen deswegen auch die Einnahme der Pille im sogenannten Langzeitzyklus, bei dem nur alle drei Monate eine Einnahmepause gemacht wird, damit die sich trotzdem leicht aufbauende Gebärmutterschleimhaut abbluten kann.
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